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Karree St. Marx, Wien | Übersicht
Bauplatz D

Bauplatz D
Weiterentwicklung der Typologie Punkthaus

Planung:
querkraft architekten zt gmbh

Flexible Grundrisse
Sowohl die Tragstruktur als auch die Konzentration der Nebenräume in Kernen ermöglichen eine Vielfalt an unterschiedlichen Grundrissen. Basierend auf C-Wohntypen werden durch den Wechsel von Wohnräumen und individuellen Zimmern alle Wohntypen von kleinen A-Wohnungen bis zur E-Wohnung oder gar Loftwohnungen möglich. Dies unterstützt das Vermarktungskonzept des Bauträgers. Ausserdem kann der Bauträger in der Ausführungsphase noch den Wohnungsmix an die Bedürfnisse anpassen.

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Orientierung der Wohnungen
In der Punkthaustypologie sind gerade bei einem Wohnungsmix mit Schwerpunkt auf kleine Wohnungen nur einseitig belichtete Wohnungen der Regelfall. Das Konzept der Windmühle ermöglicht eine Doppelorientierung aller Wohnungen. Die Eckwohnungen sind natürlich von zwei Himmelsrichtungen belichtet und belüftet. Durch die Grundrissorientierung gibt es keine ausschließlich nach Norden orientierte Wohnung. Die normalerweise "gefangenen" Wohnungen schaffen mit Hilfe einer Verglasung Bezug zum innenliegenden Atrium. Die Wohnungen treten in Kontakt zum Atrium. Das Atrium wird dadurch zu einem wirklichen Filter zwischen halböffentlichen und privatem Raum.

Lichtführung
Die hohe bauliche Dichte erfordert eine kompakte Erschließung des Baukörpers. Im Sinne der Leitidee dieses Projektes wird das innenliegende Atrium zu einem erlebbaren Kommunikationsraum. Das Abrücken der Erschliessung von den Wohnungen ermöglicht über die Reflexionen an den Wänden eine natürliche Belichtung des Atriums. Das Licht verteilt sich diffus im ganzen Volumen. Die Einschnitte im Dachgeschoss, die Öffnung des grünen Salons und die großzügige Erdgeschosszone schaffen einen lichten und abwechslungsreichen räumlichen Mediator.

Stadtkante
In der Interpretation des Städtebaus scheint gerade die Qualifizierung der §53-Straße wichtig. Der Entwurf sieht die Straße als durchlässige Wohnstraße, als verbindendes Element zwischen dem Stadtraum und der anschliessenden Stadtlandschaft. Die Strasse weist eine geringere Öffentlichkeit als die Schlachthausgasse auf, dient aber doch als Verteiler im Quarter und dem anschliessenden Bio-Center. Das Wohnquarter öffnet sich durch die gezielte Freistellung von Erdgeschosszonen zur Strasse und macht sie zum integralen Bestandteil des Quartiers. In der Bebauung an der Straße schaffen Geschäfte das richtige Maß an Öffentlichkeit. Trotzdem bleibt das Quartier mit seiner stadtlandschaftlichen Qualität spür- und erlebbar. Die Straße erweitert die Aufenthaltsqualitäten des gesamten Quartiers um eine weitere Textur.

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Drinnen ist anders als draussen
Gerade im Wohnbau ist ein differenzierter Umgang mit Öffentlichkeitsgraden nötig. Der Entwurf versucht, die normalerweise introvertierte Typologie des Atriums im Erdgeschoss zu öffnen und durch die richtige Anlagerung von sozialen gemeinschaftlichen Nutzungen den Übergang vom öffentlichen Strassenraum zur privaten Wohnung zu differenzieren. Die Entrées der Atrien werden zum sozialen Treffpunkt für alle Bewohner. Das Atrium des westlichen Punkthauses dient als Filter zwischen den geschäftlichen Nutzungen, die zur §53-Strasse orientiert sind und dem Angebot an Atelierwohnungen im Erdgeschoss. Dieses Angebot richtet sich an die neuen jungen Dienstleister, die vielfach von zuhause ihrer Arbeit nachgehen und als Sekundärdienstleister die Nähe zu modernen Forschungsstandorten suchen. Die Ateliers können sowohl den Wohnungen zugeordnert als auch separat angemietet werden.

Vielschichtigkeit
Die hohe bauliche Dichte und die komplexe Freiraumgestaltung erfordern einen bewussten Umgang mit dem städtebaulichen Volumen. Das Volumen schafft mit seinen offenen und geschlossenen Flächen eine erste Erscheinung, die durch eine Camouflage zu einem komplexen graphischen Spiel wird und die Kubatur auflöst. Eine umlaufende Balkonzone, die sich für jede Wohnung zu einem gut nutzbaren Loggienbereich erweitert, richtet das Volumen in eine horizontalen Bänder der Balkonplatten, welches aber durch vertikale Drahtgewebe untereinander verbunden sind und das gebaute Volumen wieder herausstellt. Dieser bauliche Filter zwischen Wand und Netz ermöglicht eine individuelle Aneignung des Raumes durch die Bewohnerinnen und Bewohner.
Die Verwendung einfacher Materialien und deren Überlagerung erzeugt ein vielschichtiges, filigranes und facettenreiches Bild, welches die Idee des städtebaulichen Gesamtkonzeptes unterstützt.

Der grüne Salon
Die Einführung des Grünen Salons in jedem Atrium ermöglicht es den Bewohnern, ihre Balkonpflanzen überwintern zu können. Im Sommer Spielraum wird der grüne Salon zum Wintergarten in seinem klassischen Sinne, als Übergangsraum zwischen den Jahreszeiten. Jeder grüne Salon spannt sich über zwei Geschosse, um einen Blickbezug aus dem Atrium, aber auch einen Lichteintrag in das Atrium zu ermöglichen. Mit dem grünen Salon erweitert sich das Atrium um einen weiteren Interaktionsraum.

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