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Flughafen-Tower, Wien | Übersicht
Fassade

Membranfassade

Zwischen der den Baufluchtlinien folgenden Sockelzone und dem dazu verdreht gesetztem Kopfteil liegen keine Geschossebenen. Eine kommerzielle Verwertung von zusätzlichen Nutzflächen zwischen diesen beiden Gebäudeteilen schied wegen der hohen Sicherheitsanforderungen aus. So galt es, die 45 m hohe Zone mit mehr als einem simplen Betonschaft zu überwinden.

Als Lösung wurde eine Membranhülle entwickelt, die mit einem Stahlskelett am Betonkern befestigt ist. Die Form der Membranhülle ist nicht „gestaltet“, sondern ergibt sich aus einem schrittweisen „Morphing“ der Geometrien von Sockel und Gebäudekopf.

Das dynamisierend wirkende Zwischenstück leitet von den Technikgeschossen und den Büroetagen der Flugsicherung in den eigentlichen Tower an der Spitze über, dessen Drehung der Kanzel bestmögliche Aussicht gewährleistet. Der Schaft steht exzentrisch im Sockel. Dies verleiht der schlauchartigen Membran einen zusätzlichen Reiz. Je nachdem, wo man sich am Flughafengelände befindet, zeigt der Tower eine andere Konfiguration.

Die Idee, den neuen Tower als leuchtenden Turm mit wechselnden Lichtstimmungen zu gestalten wird durch zwei Lichtszenarien realisiert.

Einerseits finden Projektionen auf die Membranhaut aus drei Richtungen mit digitalen Hochleistungsprojektoren statt, andererseits wird mittels am Schaft befestigter Lampen eine Hinterleuchtung der Hülle erzeugt. Mittels computergesteuerter Programme können unterschiedliche Lichtstimmungen generiert werden.

Durch diese Innen- und Außenbeleuchtungen wird der Tower zu einem unübersehbaren Wahrzeichen, gleichsam ein Leuchtturm des Flughafens Wien.

Die PTFE- Glasgewebemembranteile wurden auf einer Unterkonstruktion befestigt, die geschoßweise Ringe vorsieht. Die statische Spannung ergibt eine leichte Bombierung der einzelnen Segmente nach innen.

Das Gesamtgewicht der Stahlunterkonstruktion beträgt ca. 200 Tonnen. Die Gesamthöhe der Membranfassade beträgt 45 m, in Summe wird so eine Fläche von ca. 3.300 m2 bespannt und macht den Tower zum größten Membranbauwerk Österreichs.

Die Herstellung der Membrankonstruktion erfolgte im Hubverfahren mittels 4 Pressen, die an der untersten Turmkopfdecke montiert wurden.

Die Stahlringe wurden vormontiert und auf einer am Dach des Sockels errichteten Montageebene mit der Membran bespannt. Anschließend wurden sie stufenweise in die endgültige Lage gehoben. So wurde das Gebäude mit einem „Reifrock“ gleichsam „angezogen“.

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